Auf ins Leseabenteuer!

Im vierten Schuljahr steht traditionell die Lektüre eines Romans an. Aber einen ganzen Roman lesen, wie soll das klappen? Und wozu?

Der vierte Jahrgang der Grundschule Klauberg nutzte die Zeit des Homeschoolings zu Beginn des 2. Halbjahres für ein Jahrgangsstufenprojekt. Jede Klasse nahm sich ein Buch vor. Die Schülerinnen und Schüler lasen, dachten, schrieben, malten und erzählten. Am Ende hatte jedes Kind eine Leserolle erstellt, in der sein ganz persönliches Leseabenteuer zu finden ist.

Das besondere an einer Leserolle ist, dass sie trotz inhaltlicher Vorgaben individuell gestaltet werden kann. So gibt es neben den Pflichtaufgaben auch einige Wahlbereiche, die je nach Vorliebe bearbeitet werden können. Außerdem spielt die gestalterische Komponente eine große Rolle. Hier sind der Kreativität der Schüler*innen fast keine Grenzen gesetzt. Ein wunderbarer Nebeneffekt ist, dass man beim Lesen direkt die Chips essen kann 😉

Eine besondere Herausforderung waren die Präsentationen der Leserollen durch die Schülerinnen und Schüler. Zunächst durften wir die Gestaltung der äußeren Rolle betrachten, danach ging es ans Eingerollte. Wo spielte die Geschichte? Wer waren die Hauptpersonen? Kannst du das Buch weiterempfehlen? Mit diesen und weiteren Fragen hatten sich die Schüler*innen auseinandergesetzt und sich eine Meinung dazu gebildet.

Doch es ist gar nicht so einfach, vor einer Gruppe zu stehen und die eigene Arbeit zu präsentieren, auch das wurde erfahren. Laut sprechen, die anderen anschauen, die Arbeit zu zeigen und auch noch daran zu denken, was gesagt werden soll. Das ist ganz schön viel! Zum Schluss hat sich jede*r getraut und wurde mit Applaus belohnt. Jetzt mussten nur noch Fragen aus dem Publikum beantwortet werden.

Eine Schülerin schrieb im Nachhinein: „Mir hat die Leserolle sehr gefallen und das Buch dazu war interessant und lustig, ich war sehr schüchtern als ich an der Tafel war, aber ich hatte Mut und hab es geschafft. Und ich hoffe, ich bekomme eine gute Note dafür und ich würde gern noch eine Präsentation machen, wenn ich das schaffen kann.“

So lasen die Löwen „Die Vorstadtkrokodile“ von Max von der Grün (1976). Die Vorstadtkrokodile sind eine Kinderbande, in die man nur nach Bestehen einer Mutprobe aufgenommen wird. Als Hannes dabei in eine lebensgefährliche Situation gerät, lassen ihn die schockierten Bandenmitglieder fast alle im Stich. Nur durch das rasche Eingreifen Marias, die die Feuerwehr ruft, wird Hannes gerettet. Da er wegen dieser gefährlichen Aktion mit Hausarrest und Fernsehverbot bestraft wird, hat er in den folgenden Tagen viel Zeit, aus dem Fenster zu sehen und mit seiner Mutter zu reden – vor allem über den durch eine Querschnittslähmung beeinträchtigten Kurt, den er vorher nie beachtet hat. Er freundet sich mit Kurt an und möchte ihn schließlich auch zu den Krokodilen mitnehmen. Doch werden sie ihn akzeptieren, auch ohne die Mutprobe?! Ein spannender Kinderroman, der zum Nachdenken anregt. 

Die Zebras verbrachten ihre Zeit mit Guido Kasmanns Buch „Appetit auf Blutorangen“. Sie begleiteten Kathi, wie sie Gregor kennenlernte. Gregor ist ein Gespenst und hat die einzigartige Gabe Stimmen nachzuahmen! Als Gregor bei Kathi und ihrer Familie einzieht, ist das Chaos vorprogrammiert… Welche Abenteuer die beiden gemeinsam erleben? Lies selbst!

Und die Pandas begleiteten Lukas, einen sechsjährigen Jungen, der zu seinem Geburtstag einen kohlrabenschwarzen Kater geschenkt bekommt. Lukas ist überglücklich. Doch leider hält dieses Glück nicht lange, denn Munkel (so hat er seinen Kater genannt) verschwindet eines Tages. Ob Lukas ihn wiederfindet und was er bei seiner Suche alles erlebt, dass kann in dem Buch: „Ein Kater schwarz wie die Nacht“ von Henning Mankell (1992) nachgelesen werden.

Im Anschluss werden die Leserollen auf Wanderschaft gehen: Jede Klasse des 4. Jahrgangs erhält dann Leserollen aus den Parallelklassen. Jetzt darf gestaunt werden: Welches Buch haben die anderen gelesen? Worum ging es da? Wie haben die anderen ihre Leserollen gestaltet? Am Ende werden wir vier Büchern nähergekommen sein und erfahren haben, dass Lesen eine spannende Sache sein kann und es sich lohnt, mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen.

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